Heute geht es um eine Problembewältigungsstrategie, die mich schon lange erfolgreich begleitet. Hierbei geht es darum, dass wir chronische Probleme dadurch lösen, indem wir bereit dafür sind, uns zu fühlen und etwas neues dazu zu lernen, also dadurch, dass wir innere Heilung erfahren und uns entwickeln.
Vielleicht kennen Sie das:
- Immer wieder in die selben Unannehmlichkeiten und Unstimmigkeiten zu geraten.
- Sich ständig über die selben Dinge ärgern zu müssen.
- Permanent an die selben Grenzen zu stoßen.
- Lange schon in einer unschönen Lebenssituationen festzustecken.
- Dass die eigenen Erwartungen und Vorstellungen unentwegt enttäuscht werden.
- Das Gefühl haben, in einer Sackgasse gelandet zu sein.
- Oder einfach nur ein langweiliges Leben ertragen zu müssen.
Alle Ereignissen, die sich permanent wiederholen, anstatt sich zum Besseren hin zu verändern, haben alle etwas gemeinsam:
-
entweder wir haben ein entscheidendes Gefühl nicht gefühlt oder
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wir haben eine wichtige neue Aufgabe nicht gelernt oder
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beides.
Viele chronischen Probleme lassen sich ganz schnell lösen, wenn wir sie dafür nutzen, innerlich heiler zu werden und wenn wir darauf achten, was sie uns lehren wollen.
Problematische Situationen bleiben uns dagegen erhalten und wiederholen sich ständig, wenn wir anderen die Schuld geben, wenn wir kämpfen, unseren Willen und unsere Prinzipien durchsetzen wollen, verkopft mit der Situation ringen, Oberwasser haben wollen, aufgegeben haben oder uns als Opfer der äußeren Umstände fühlen.
Egal, um welches Problem es geht, treten Sie innerlich einen Schritt zurück, weg von den Fakten und Argumenten und fragen Sie sich: Welches unangenehme Gefühl wird durch diese Situation oder durch diesen Menschen in mir ausgelöst?
Vielleicht spüren sie erst einmal Ärger oder Abwehr und dann wahrscheinlich eines dieser Gefühle:
Wertlosigkeit, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Verunsicherung, Demütigung, Verletztheit, Traurigkeit, Schmerz, Schuldgefühle, Schamgefühle, Handlungsunfähigkeit, Einsamkeit, Ungeliebt-Sein oder Sinnlosigkeit.
Welches dieser Gefühle auch immer in Ihnen zu Tage tritt, fühlen Sie es. Trauen Sie sich, es so lange und so tief zu fühlen, wie Sie nur können. Dann erinnern Sie sich daran, woher Sie dieses Gefühl kennen. Fragen Sie sich: Wann und in Bezug auf welchen Elternteil oder welcher anderen Person oder in welcher Situation in der Vergangenheit habe ich dieses Gefühl schon einmal erlebt? Woher kenne ich das?
Gehen Sie ganz weit zurück. Bringen Sie das Gefühl ganz wertfrei an seinen Ursprungsort zurück. Entdecken Sie den Punkt, wo es angefangen hat. Vertrauen Sie ihrer Erinnerung. Sie wird ihnen zeigen, wo das Gefühl entstanden ist. Nehmen Sie das Gefühl und den Entstehungsort ohne Bewertung und Grübelei an. Nach dem Motto: Aha, so war das. (Weil ich durch XY zurechtgewiesen und beschimpft wurde, ist das Gefühl, gedemütigt worden zu sein, in mir. Weil ich schon als Kind gegen XY nichts ausrichten konnte, fühle ich noch heute diese Ohnmacht. Weil damals niemand auf mich eingegangen ist, fühle ich mich heute einsam und überfordert. Weil mir von XY nichts zugetraut wurde, fühle ich jetzt keinen Handlungsimpuls.) Durch das Fühlen und das Erkennen des Entstehungsortes, wird es sich auflösen und verschwinden. Manchmal müssen wir diese Übung ein paar Mal machen, bis sich Stück für Stück, ein hatnäckiges Gefühl ganz aufgelöst hat.
Alle Gefühle aus unserer Kindheit, die wir in uns versteckt halten, manchmal sogar so gut, das wir selber keinen Schimmer mehr von ihnen haben, sorgen dafür, dass wir in Situationen oder an Personen geraten, die genau diese Gefühle in uns auslösen.
Sind diese Gefühle geheilt, dann erleben wir solche Situationen nicht mehr oder wir reagieren einfach anders, vielleicht mehr in Liebe, Frieden oder Freude.
Das Festhalten an Problemen, ist daher auch immer eine unbewusste Weigerung, sich selbst zu fühlen und innerlich heiler zu werden.
Also egal, um welches Problem es geht, treten Sie innerlich einen Schritt zurück, weg von den Fakten und Argumenten und fragen Sie sich:
Was könnte ich heute dazu lernen oder mal anders machen?
Vielleicht denken Sie jetzt, dass Sie doch korrekt gehandelt haben und gar nichts falsch machen, das ist ok – und nun öffnen Sie sich für etwas, was Sie selbst von sich und was die Situation oder die Person von Ihnen brauchen könnte, was Sie bisher vielleicht nicht oder noch nicht genug gegeben und gelebt haben.
Folgende Eigenschaften könnten das sein:
mehr oder klarer kommunizieren, geduldiger sein, strukturierte und ordentlicher sein, bestimmter sein, besser zuhören, mitfühlender sein, rücksichtsvoller, dankbarer oder wertschätzender sein, entschleunigter und ruhiger sein, aufmerksamer, humorvoller, verständnisvoller, abgegrenzter und erkennbarer sein, offener für die Andersartigkeit anderer, friedlicher und liebevoller sein, nachsichtiger und interessierter für das, was uns und andere bewegt …
Das Leben ist dafür da, dass wir uns innerlich immer weiter entwickeln und es gibt uns viele Gelegenheiten dazu. Weigern wir uns und werden stattdessen zu nörgelnden Prinzipienreitern, fordern wir von anderen, sich zu ändern und sich zu bessern oder geben wir innerlich auf, dann wiederholen sich all die ungeliebte Situationen immer wieder, bis wir bereit sind, etwas anders zu machen.
Auf diese Weise sorgt das Leben dafür, dass es uns immer besser geht – es schickt uns Probleme, so dass wir wachsen können.
So zeigt es uns seinen tiefsten Sinn.
Das Festhalten an Unzufriedenheit, Selbstaufopferung und an inneren und äußeren Konflikten ist daher auch immer eine unbewusste Weigerung, sich der Ausdehnung und der Weiterentwicklung des Lebens anzuvertrauen.